Reichweitenwunder

Hyundai Kona Premium (64)


Cockpit Hyundai Kona

Ich bin es bisher gewohnt, dass bei Neuwagen seitens der Hersteller gerne ein wenig geschummelt wird. Die Verbrauchsangaben der Hersteller sind i.d.R. so unrealistisch, dass ich als Käufer mind. 30% dazu rechne und damit auch in den meisten Fällen richtig liege. Der Hyundai Kona wird seitens des Herstellers mit  einer Gesamtreichweite von 428 km beworben. Bei normaler Fahrweise – inkl. Klima, Musik etc. liege ich bisher im Schnitt bei ca. 470 km. Generell ist der Forecast der Restreichweite außergewöhnlich präzise. Reichweitenangst kommt zumindest nicht auf.

Wie bei allen Elektroautos, ist auch beim Kona der natürliche Feind der Reichweite die Autobahn.

Beispielsweise bei einer Fahrt von Hamburg nach Sankt Andreasberg (ca.280 km) via Autobahn bin ich mit einer Restreichweite von 11 km angekommen.
431 km Reichweite stand zu Beginn bei der kalkulierten Restreichweite im Cockpit. Auf der Autobahn bin ich wo es ging 140-150 km/h gefahren und hatte auf der Anhängerkupplung den Fahrradträger samt Bike drauf. Ab Torfhaus wurde es dann aber plötzlich heikel, denn die Höhenmeter bis Sankt Andreasberg hatte der Kona zuvor nicht einkalkuliert und meinte dann so 30 km vor Ziel das wir selbiges nicht erreichen können. Auf Eco+ konnte ich auch nicht fahren da ich die Lüftung brauchte wegen der beschlagenen Fenster, keine Ladesäule im Umkreis, da gab es nur noch die Möglichkeit mit sanften Fuß weiterfahren und zu hoffen. Glücklicherweise reichte es dann mit 11 km Restreichweite so gerade eben noch, aber das ist mir auch schon mit Benzinern passiert. 

Netterweise konnte ich in der Pension den Kona wieder aufladen; zwar nur an 230 Volt, aber nächsten Morgen waren schon wieder 170 km in der Batterie.

Zurück Richtung Hamburg bin ich dann über Lüneburg gefahren und hatte so einen deutlich größeren Anteil Bundesstraßen was unterm Strich dazu führte das ich mit 40% Restreichweite in Hamburg angekommen bin. Geht doch.

Fazit: Wenn nicht unbedingt notwendig, dann gilt es Autobahnen zu meiden oder nicht schneller als 130 km/h zu fahren. Das war auch meine Geschwindigkeit als ich das Fahrzeug aus Landsberg bei München abgeholt hatte und einmal notwendigerweise laden musste und ein weiteres mal 20 Minuten beim Burger King nachgeladen hatte. 866 km war die Gesamtstrecke in etwas über 9 Stunden. Das Beispiel oben zeigt auch, dass die Fahrt über Landstraße einiges an Energie einspart und erheblich mehr Reichweite garantiert. Dieses Wochenende werde ich direkt die Strecke über Lüneburg nach Sankt Andreasberg fahren und bin mal gespannt wie sich die Höhenmeter auf die Reichweite auswirken.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert